Minderjährige Mütter nicht allein lassen Leben lernen in der Mutter-Kind-Einrichtung

In Deutschland werden jährlich mehr als 10.000 junge Mädchen unter 18 Jahren ungewollt schwanger, knapp 5.000 bekommen ihr Kind. Und dann? Wie soll es mit der Ausbildung weitergehen, wo kommt man als Jugendliche mit einem Kind unter und vor allem: Wie wird man mit den Lebensängsten fertig? Für junge Mütter mit solchen Fragen ist das Simonette-Fliedner-Haus der Kaiserswerther Diakonie Anlaufstätte und Vorbereitung für ein eigenständiges Leben mit Kind.

Wichtige Arbeit für zwei Generationen

Bei problembelasteten Müttern haben es meist auch die Kinder schwer – wenn den Müttern Lebenssorgen genommen werden, wird auch für die Kinder der Start ins Leben leichter. Vor diesem Hintergrund hat es sich das Simonette-Fliedner-Haus zur vorrangigen Aufgabe gemacht, einen Schutzraum für Schwangere und junge Mütter zu schaffen. Hier sollen sie zunächst einmal Luft holen, ihre Gedanken ordnen, um dann in einem zweiten Schritt gemeinsam mit den Betreuerinnen eine Zukunftsperspektive für die Kleinfamilie zu entwickeln.

Schritt für Schritt in eine verantwortungsvolle Eigenständigkeit

Das bedeutet allerding nicht, dass den jungen Müttern jegliche Verantwortung abgenommen wird. Sie bekommen Anleitung, aber sich darum kümmern, dass ihre Kinder gut versorgt sind, müssen sie selbst. Dazu gehören regelmäßige und gesunde Mahlzeiten, dass sie mit ihrem Geld auskommen, dass die Zimmer sauber und ordentlich sind und dass sie mehr und mehr zu einer festen Tagesstruktur finden. Was sich selbstverständlich anhört, ist für viele der Bewohnerinnen eine Herausforderung. Die Gründe dafür sind vielfältig: Lebenskrisen, Traumata, Sucht, kognitive Störungen oder einfach der Umstand, dass sie selbst so etwas wie einen geregelten Alltag in der eigenen Kindheit nie erfahren haben.

Im Simonette-Fliedner-Haus können die jungen Frauen Versäumtes nachholen. Schritt für Schritt werden sie in die Selbständigkeit geführt, bis sie den Alltag mit ihren Kindern selbst bewältigen können – und das gut und mit Freude.

Überschüssige Spendenerträge werden in anderen Hilfsprojekten der Einrichtungen der Kaiserswerther Diakonie eingesetzt.

Jetzt schaff‘ ich das!

Lernen Sie Celine* kennen, die sich mit ihren beiden Töchtern im Simonette-Fliedner-Haus endlich verstanden fühlte und durch den Austausch mit den anderen Bewohnerinnen merkte, dass sie mit ihrem Schicksal nicht allein ist.

^{* Name zum Schutz geändert}

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