Ein Zuhause für Kinder und Jugendliche Unsere stationären Wohngruppen im Janusz-Korczak-Haus und im Haus Disselhoff
Die Kaiserswerther Diakonie bietet Kindern und Jugendlichen, die vorübergehend, längerfristig oder gar nicht mehr in ihrer Familie leben können, ein Zuhause. In unseren Wohngruppen begleiten wir die Jungen und Mädchen auf dem Weg zur einer eigenverantwortlichen Lebensgestaltung. Wir unterstützen sie bei der Selbstfindung und helfen ihnen, ein positives Lebensgefühl zu erlangen.
Wann kommt eine stationäre Wohngruppe als Zuhause für Kinder oder Jugendliche infrage?
Sehr verschiedene Gründe können den Ausschlag dafür geben, dass junge Menschen ein neues Zuhause brauchen. Gründe können beispielsweise sein:
- Überforderung der Eltern
- Belastete Eltern-Kind-Beziehungen
- Verwahrlosung
- Perspektivlosigkeit
- Gewalt- und Missbrauchserfahrung
- Psychische oder körperliche Erkrankungen eines Elternteils oder beider Elternteile
- Tod eines Elternteils oder beider Elternteile
Respekt, Wertschätzung, Orientierung
In unseren Wohngruppen im Janusz-Korczak-Haus und im Haus Disselhoff geben wir den Jungen und Mädchen die Hilfe, die sie brauchen. Wir lassen sie Respekt und Wertschätzung erfahren, und zugleich bieten wir ihnen Orientierung durch klare Strukturen und einen professionellen Beziehungsrahmen.
Wer zu uns kommt, hat Anspruch auf einen Vertrauensvorschuss. Statt vorschnelle Urteile zu fällen, gehen wir von der Annahme aus, dass jedes Kind gute Gründe hat für seine Verhaltensmuster und Überlebensstrategien und dass es an uns ist, sie zu verstehen. Unsere Angebote fördern die jungen Menschen in ihrer Entwicklung durch ein verbindliches und an ihren Bedürfnissen ausgerichtetes, aber auch konsequentes pädagogisches Umfeld.
Alles für das Wohl der Kinder
Gemeinsam arbeiten wir daran, den Jungen und Mädchen eine Rückkehr in ihre Familien zu ermöglichen. Wo das nicht möglich ist, helfen wir ihnen, ein neues Zuhause zu finden oder ein selbstständiges Leben zu führen. Wir passen uns jeweils dem individuellen Bedarf des Kindes und seiner Familie an.
Wir wollen, dass sich die Kinder und Jugendlichen optimal entwickeln können. Deshalb ist es uns besonders wichtig, dass
- sich die Kinder und Jugendlichen bei uns sicher und geborgen fühlen,
- die Atmosphäre in unseren Wohngruppen herzlich und zugewandt ist,
- die Kinder und Jugendlichen mitreden und ihr Leben mitgestalten,
- die Beziehung zwischen den Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern gestärkt wird,
- die schulische und berufliche Ausbildung gelingt und
- das Leben Spaß macht.
Unser Konzept
Ein verlässliches und stabiles Umfeld
Da die Kinder und Jugendlichen häufig Beziehungsabbrüche erfahren haben, ist es umso wichtiger, dass wir ihnen ein zugewandtes, verlässliches und stabiles Umfeld bieten. Bei uns können sie traumatische Erlebnisse aufarbeiten und dazu gegebenenfalls auch externe Therapieangebote nutzen. Schrittweise erschließen wir gemeinsam neue Entwicklungsräume und machen neue, positive Bindungserfahrungen möglich.
Zu unseren Teams gehören Erzieher:innen, Sozialpädagog:innen sowie Hauswirtschaftskräfte. Praktikant:innen und Teilnehmer:innen am Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) unterstützen uns. Eine Mitarbeiterin hat eine Weiterbildung in Traumapädagogik absolviert, ein Mitarbeiter ist ausgebildeter Erlebnispädagoge.
Die Familie ergänzen, nicht ersetzen
Die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien werden durch unser Angebot entlastet, sodass sie neue Energien freisetzen können, um Lösungsansätze und Zukunftsmodelle zu erarbeiten. In regelmäßigen Gesprächen mit den Eltern entwickeln wir eine individuell passende Perspektive für die Kinder und die Eltern selbst. Wir können und wollen die Eltern und die Familie nicht ersetzen, sondern wir wollen sie ergänzen. Unser Ziel ist es, die Familie als emotionalen Bezugspunkt zu erhalten und zu unterstützen.
Sollten Sie für Ihr Kind einen Platz in einer unserer Wohngruppen suchen, geben wir Ihnen gern telefonisch erste Informationen. Um das weitere Vorgehen zu besprechen, wenden Sie sich bitte an Ihr zuständiges Jugendamt.
Rechtliche Hinweise
Die Unterbringung erfolgt gemäß SGB VIII § 27 in Verbindung mit
§ 34: Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform,
§ 35a: Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche,
§ 41: Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung.
Eine Aufnahme nach dem SGB XII ist konzeptionell nicht vorgesehen.
Ausschlusskriterien:
Nicht aufgenommen werden Kinder und Jugendliche mit
- einer akuten schizophrenen Psychose (ICD-10 F20-F29)
- einer akuten Suchtproblematik, ohne vorausgegangene körperliche Entgiftung
- einer akuten Suizidalität (Akute Suizidalität besteht, wenn sich aufdrängende Suizidgedanken mit konkreten Suizidabsichten vorliegen und eine akute Suizidhandlung droht.)
- einer deutlichen Tendenz zu sexuell übergriffigem Verhalten und Brandstiftung
- einem Bedarf der Eingliederungshilfe gem. SGB IX
Unsere Leistungen im Einzelnen
Kinder und Jugendliche, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht mehr in ihren Familien leben können, brauchen besondere Zuwendung und besondere Hilfe. Wir sind für sie da:
- Wir fördern die soziale Kompetenz der Kinder und Jugendlichen und helfen ihnen, Eigenverantwortung und Selbstständigkeit zu entwickeln.
- Wir sichern einen verlässlichen und geregelten Tagesablauf.
- Wir begleiten die schulische Entwicklung der Kinder und Jugendlichen und kümmern uns bei Bedarf um eine Förderung.
- Wir leisten Gesundheitserziehung.
- Wir leiten Therapien ein, wenn das nötig ist, und garantieren, dass sie regelmäßig stattfinden.
- Wir kümmern uns um eine vielseitige und abwechslungsreiche Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen – allein, innerhalb und außerhalb der Gruppe.
In unsere Wohngruppen nehmen wir jeweils neun Kinder und Jugendliche einmal im Alter von sechs und einmal im Alter von zehn bis 17 Jahren auf. Sie werden von unseren Mitarbeitenden rund um die Uhr betreut. Diese Betreuung wird je nach Ausgangssituation und Bedarf des einzelnen Kindes oder Jugendlichen individuell angepasst. Wir arbeiten mit den Eltern zusammen und gehen dabei auf die Besonderheiten jedes Einzelfalles ein.
Auf Krisensituationen gut vorbereitet
Unsere Mitarbeitenden haben viel Erfahrung, wie sich auch schwierige Situationen im Betreuungsalltag bewältigen lassen. In Notfällen, zum Beispiel bei einem psychischen Krisenzustand eines Kindes oder Jugendlichen, können die Teamleitung, die Fachbereichsleitung, ein pädagogisch-therapeutischer Beratungsdienst oder andere Fachkräfte zur Unterstützung hinzugezogen werden.
Wir sichern den Austausch zwischen allen beteiligten Akteur:innen und ihre Vernetzung. Für eine optimale Versorgung der Kinder und Jugendlichen aus einer Hand nutzen wir das breitgefächerte. Angebot der Kaiserswerther Diakonie, zu dem unter anderem das Florence-Nightingale-Krankenhaus und das Sozialpädiatrische Zentrum gehören, und wir kooperieren mit externen Fachkräften wie Kinderärzt:innen, Lehrer:innen und Therapeut:innen.
Das Janusz-Korczak-Haus und das Haus Disselhoff liegen gleich neben dem Gelände der Kaiserswerther Diakonie in einem Wohngebiet im Düsseldorfer Norden. In der unmittelbaren Umgebung sind auch die offene Jugendfreizeiteinrichtung „Teestube" und ein Freibad zu finden.
Bis zum Ortskern von Kaiserswerth sind es zu Fuß nur wenige Minuten. Dort gibt es Einkaufsmöglichkeiten, eine Grundschule und verschiedene Arztpraxen. Die U-Bahn bietet gute Verbindungen in die Düsseldorfer Innenstadt und nach Duisburg.
Vernetzung
Wir nutzen das breit aufgestellte Angebot der Kaiserswerther Diakonie für eine optimale Versorgung der Kinder und Jugendlichen aus einer Hand (zum Beispiel das Florence-Nightingale-Krankenhaus, das Sozialpädiatrische Zentrum oder die offene Jugendfreizeiteinrichtung „Teestube“). Die enge Vernetzung mit externen Fachkräften, wie Kinderärzt:innen, Lehrer:innen und Therapeut:innen sehen wir als wichtigen Teil unserer Arbeit an.
Krisenmanagement und Rufbereitschaft
Unsere Mitarbeitenden haben viel Erfahrung mit herausfordernden Situationen im Betreuungsalltag. Ein Notfallplan gibt Arbeitsanweisungen und nächste Schritte in Krisensituationen vor. Deeskalation, Stabilisierung der Situation und Sicherung des Kindeswohls sind dabei oberste Ziele.
Bei Fragestellungen oder Schwierigkeiten jeder Art, etwa bei psychischen Krisenzuständen von Schutzbefohlenen, können die Teamleitung, die Fachbereichsleitung und/oder der pädagogisch-therapeutische Beratungsdienst zur Unterstützung hinzugezogen werden.
Ebenso kann bei Bedarf die zuständige Insoweit erfahrene Fachkraft im Kinderschutz zur Risikoeinschätzung einbezogen werden.
Durch unsere Leitungsrufbereitschaft der Jugendhilfe stellen wir die Erreichbarkeit einer Fachbereichsleitung oder des pädagogisch-therapeutischen Beratungsdienstes rund um die Uhr sicher. Gemeinsam können in Krisensituationen stabilisierende Maßnahmen veranlasst werden. Die Leitungsrufbereitschaft unterstützt bei Bedarf bei der Klärung einer Fragestellung auch vor Ort in der Einrichtung.
So erreichen Sie unsere stationären Wohngruppen
Ihre Ansprechpartner:innen


Jasmin Schmitz
Teamleitung Wohngruppen (Haus Disselhoff und Janusz-Korczak-Haus)
Hinweise für Jugendämter
Wenn Sie als Fallführung des Jugendamtes einen Platz für ein Kind oder einen Jugendlichen suchen, wenden Sie sich bitte an die Fachbereichsleitung oder direkt an die Teamleitung unserer Regelwohngruppen. Gern vereinbaren wir einen Termin zu einem unverbindlichen Informationsgespräch. Wir stellen Ihnen, dem Kind oder Jugendlichen sowie dessen Sorgeberechtigten unsere Einrichtung und unsere Arbeitsweise vor und nehmen Ihre Vorstellungen und Aufträge sowie die Wünsche und Ziele aller Beteiligten auf. Bei Interesse organisieren wir einen Hospitationstermin – auf Wunsch auch mit Übernachtung.
Kommt es nach Rücksprache mit allen Fallbeteiligten zu einer positiven Entscheidung, vereinbaren wir einen Aufnahmetermin. In Krisensituationen sind auch Ad-hoc-Aufnahmen möglich, sofern ein Platz zur Verfügung steht.