Ein dunkelhäutiger junger Mann und eine Frau im Gespräch.

Starthilfe auf dem Weg in ein neues Leben Stationäres Clearing für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt kommen unbegleitete junge Geflüchtete zu uns. In der Kaiserswerther Diakonie bieten wir ihnen Schutz und Betreuung und eröffnen ihnen neue Perspektiven.

Eine lange Reise liegt hinter den Jungen und jungen Männern, die bei uns im Liddy-Dörr-Haus ein zeitweiliges Zuhause finden. Für viele von ihnen war die Flucht nach Deutschland mit kaum vorstellbaren Strapazen und traumatischen Erlebnissen verbunden. In unserer Clearingeinrichtung finden sie einen Ort der Ruhe und Sicherheit. Sie werden medizinisch versorgt und interkulturell pädagogisch betreut, können sich erholen und das Erlebte verarbeiten, während die zuständigen Stellen mit ihnen zusammen alle nun anstehenden Fragen klären.

Seit 2011 bietet das Liddy-Dörr-Haus in enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Düsseldorf ein umfassendes stationäres Clearingverfahren für männliche unbegleitete minderjährige Ausländer zwischen 14 und 18 Jahren an. In den meisten Fällen kommen sie wenige Tage nach der sogenannten Inaugenscheinnahme in der Schutzstelle in Düsseldorf zu uns. Sie bleiben in der Regel drei Monate.

Erste Schritte zur Integration

Ein Psychologe und ein Sozialpädagoge, die eng zusammenarbeiten und sich fachlich abstimmen, um so gut wie möglich auf die Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen, führen das Clearing durch.

Im Laufe des Verfahrens wird festgestellt, wie es um die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen steht und wo pädagogischer Bedarf besteht. Ihr Lebensweg wird nachgezeichnet, und es wird geklärt, welche Perspektiven sie nach geltendem Recht in der Bundesrepublik Deutschland haben. Parallel unternehmen wir mit den Jugendlichen erste Schritte für eine Integration in Deutschland. 

Während der Betreuungsphase begleitet unser interdisziplinäres Team die jungen Geflüchteten zu allen notwendigen Terminen und berät sie, zum Beispiel beim Einwohnermeldeamt, bei der Ausländerbehörde, im Kontext des Einschulungsverfahrens oder bei Arztterminen. Vor allem Termine bei der Ausländerbehörde werden umfangreich vorbereitet, da sie meist inhaltlich komplex und für die Jugendlichen häufig mit vielen Unsicherheiten verbunden sind.

Zum Abschluss des dreimonatigen Clearingverfahrens unterstützen wir die Jugendlichen dabei, eine geeignete Stelle zu finden, wo ihre weitere Betreuung gesichert ist.