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Palliative Care Level II


Nachtzauber: Der Mond errötet. Kühle durchweht die Nacht. Am Himmel Zauberstrahlen aus Kristall. Ein Poem besucht den Dichter. Ein stiller Gott schenkt Schlaf, eine verirrte Lerche singt im Traum auch Fische singen mit, denn es ist Brauch in solcher Nacht, Unmögliches zu tun.
– Rose Ausländer –

Netzwerke in der Palliativversorgung
Netzwerke ermöglichen Personen und Organisationen, etwas zu erreichen, das sie allein nicht schaffen könnten. Mit der Einführung des § 39 d SGB V im Jahre 2021 wurde die Zusammenarbeit in regionalen Hospiz- und Palliativnetzwerken durch die Förderung ihrer Netzwerkkoordination gestärkt. Auch der am 26.10.2022 veröffentlichte Rahmenvertrag nach § 132d Abs. 1 Satz 1 SGB V (SAPV) unterstreicht in seinen § 5 und 6 die Bedeutung einer multiprofessionell vernetzten Versorgungsstruktur.
Der Aufbau von Netzwerken und die Zusammenarbeit in ihnen sind komplex. Daher erfordern das Gründen, Weiterentwickeln und Pflegen des Netzwerks viel Engagement. Neben einer klaren Idee sind das Einbinden aller wichtigen Akteure und Akteurinnen, ein gemeinsames Regelwerk, klare gemeinsame Ziele sowie Transparenz und Vertrauen wichtige Erfolgsfaktoren.

Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie bei chronischem Schmerz
Als „Interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie“ (IMST) wird die gleichzeitige und in der Vorgehensweise aufeinander abgestimmte Behandlung bezeichnet, in der verschiedene somatische, körperlich und psychologisch übende und psychotherapeutische Verfahren nach vorgegebenem Behandlungsplan mit unter den Therapeuten und Therapeutinnen abgesprochenem Therapieziel eingebunden sind. Neben körperlichen (biologischen) werden also auch geistige, gefühlsmäßige und soziale Einflüsse wirksam, die das Schmerzgeschehen reduzieren oder verstärken können. Man spricht deshalb auch vom „bio-psycho-sozialen Schmerz“. Dieser Zusammenhang machte auch eine interdisziplinäre Sicht auf den Schmerz, besonders bei chronischem Schmerz, notwendig. Eine Konsequenz daraus ist die Empfehlung, dass wenn Schmerzen trotz leitliniengerechter Behandlung länger als 4 Wochen andauern,  der behandelnde Arzt bzw. die behandelnde Ärztin auch psychosoziale Risikofaktoren  erfassen sollte. Die Interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie (IMST) ist der Goldstandard der Therapie von Patienten mit schweren chronischen Schmerzen. Die Therapie ist national und international anerkannt.

Man vergisst vielleicht, wo man die Friedenspfeife vergraben hat. Aber man vergisst niemals, wo das Beil liegt. - Mark Twain -
Beziehungs- und Konfliktmanagement in der Palliativversorgung
ist ein wesentlicher Teil der Teamaufgaben in Palliativdiensten. In diesen Diensten ist das Konfliktpotential immanent und Spannungen sind „normal“. Allerdings kommen den Diensten ungelöste Konflikte „teuer zu stehen“. Daher sind die einzelnen Teammitglieder vor allem gute Konfiktmanager:innen. Sie brauchen ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft und sozialkommunikativer Kompetenz zur Konsensfindung und Teamarbeit, um das Lösen sozialer Dilemmata-Situationen zu verbessern und die Gruppenidentität zu stärken. In der Teamarbeit sind aber auch Konflikte und Konkurrenzverhalten bis zu einem gewissen Grad durchaus erwünscht. Konflikte können eine Quelle für bessere Problemlösungen darstellten und als Zeichen für das eingebrachte Engagement durchaus positiv gesehen werden. Auch Wettbewerb ist neben Kooperation ein wesentlicher Faktor für Teamleistungen. In gewisser Weise ist nahezu jeder Konflikt ein Wahrnehmungskonflikt: jemand nimmt jemanden und die gesamte Situation auf eine bestimmte Art wahr und reagiert darauf. Diese Reaktion wird vom Gegenüber auf die ebenfalls eigene Art wahrgenommen und nicht unbedingt so verstanden, wie es gemeint war. Enttäuschungs- und Krisenmanagement dient der Vorsorge, Vermeidung und Bewältigung kritischer Prozesse in Teams der Palliativversorgung.


Inhalte


- Fallarbeit: Gesetzliche Grundlagen, Ziel, Inhalt und Struktur der Netzwerkbildung in der Palliativversorgung
- Fallarbeit zur interdisziplinär-multimodalen Schmerztherapie
- Fallarbeit zur Konfliktanalyse, den Konfliktarten, der Konflikt-Stile und zum Enttäuschungs- und Konfliktmanagement

Ziele

Am Ende des Seminars

- sind Sie sich der Bedeutung der Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Personen, Professionen und Organisationen in ihrem Arbeitsfeld bewusst
- haben Sie Ihre Rollen in bereits bestehenden Netzwerken reflektiert, oder Ideen für eine Beteiligung in oder den Aufbau von eigenen Netzwerken entwickelt
- kennen Sie die Ziele und Inhalte der interdisziplinär-multimodalen Schmerztherapie
- können Sie sich aktiv in die interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie einbringen und die Patienten und Patientinnen darin nachhaltig unterstützen
- haben Sie sich mit fünf Konflikt-Stilen auseinander gesetzt und Ihren persönlichen Konflikt-Stil im Team sowie erlernte Vermeidungsstrategien reflektiert

Zielgruppe

Fachkräfte aller Berufsgruppen des Gesundheitswesens mit einer abgeschlossenen Weiterbildung Palliative Care.

Fortbildungspunkte: 12



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Termine zum dieser Kurs
Datum Uhrzeit Ort
Datum:
02.05.2024
Uhrzeit:
08:30 - 17:45 Uhr
Wo:
014 Friederike Fliedner
Datum:
03.05.2024
Uhrzeit:
08:30 - 17:45 Uhr
Wo:
014 Friederike Fliedner
Datum:
04.05.2024
Uhrzeit:
08:30 - 17:45 Uhr
Wo:
014 Friederike Fliedner


Nummer 32A10-43-2
Termin 02.05.24 - 04.05.24
08:30 - 17:45 Uhr
Dauer 30 UE
Kosten 550,00 €
Referent/innen
Ansprech-
partner
Alexandra Schäfer
   0211 409-3649
  E-Mail schreiben