1. Preis 2024 Patientenbeteiligung mal anders – Implementierung des Advanced Practice Nursing im Krankenhaussetting bei neu dialysepflichtigen Personen

Die Preisträgerinnen

Regina Bartoldus, M.Sc.:
geb. 23.12.1994, wohnhaft in Bielefeld

  • ab 09/2016 Gesundheits- und Krankenpflegerin, Abteilung für Nephrologie und Diabetologie, Evangelisches Klinikum Bethel – Standort Johannesstift
  • 10/2013 – 03/2018 Bachelorstudium Pflege, Fachhochschule der Diakonie, Bielefeld
  • 10/2018 – 03/2022 Masterstudium Pflegewissenschaft, Universität Witten/Herdecke
  • 2. Platz Förderpreis Nephrologische Pflege 2022
  • 03/2023 Pflegeexpertin APN Abteilung für Nephrologie und Diabetologie, Evangelisches Klinikum Bethel – Standort Johannesstift

Dorothea Sophie Reihs, B.A.

  • 10|2014 – 03|2015: Betheljahr in Mara (Behindertenmedizin)
  • 04|2015 – 03|2018: Ausbildung zur Gesundheits- & Krankenpflegerin
  • 04|2018 – 07|2019: Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Klinik für Psychiatrie (Abhängigkeitserkrankungen)
  • 08|2019 – 10|2019: Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Klinik für Kinder- & Jugendpsychiatrie (Akutstation)
  • 11|2019 – 05|2021: Pflegerische Stationsleitung in der Klinik für Kinder- & Jugendpsychiatrie (Kinderstation)
  • 06|2021 – heute: Pflegerische Fachbereichsleitung im Fachbereich Innere Medizin

Qualifikationen:

  • Examinierte Gesundheits- & Krankenpflegerin (2018)
  • Sozial- & Gesundheitsmanagement B.A. (2021)
  • Case Managerin (DGCC) (2018)
  • Praxisanleiterin (2018)
  • Beratung und Supervision M.A. (seit 2022 – voraussichtlich 2025)
  • Personenzentrierte Beraterin (seit 2021 – voraussichtlich 2025)











     

Das Projekt

Besonders nierenkranke Menschen benötigen eine evidenzbasierte und qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung. Das Konzept des Advanced Practice Nursing (APN) wird in der Abteilung für Nephrologie im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) und Krankenhaus Mara umgesetzt. Der Fokus dieses Konzeptes liegt in der Erreichung und Förderungen von Kompetenzen in unterschiedlicher Art und Weise.

Zunächst soll durch nephrologische Pflegesprechstunden die Gesundheitskompetenz der nierenkranken Menschen gesteigert werden, um ein besseres Outcome zu erreichen, sowie Re-Hospitalisierungen und Liegedauer zu vermeiden. Ebenfalls soll die Fachkompetenz der beruflich Pflegenden gesteigert werden, denn dies führt zu einer qualitativ hochwertigen, sicheren und effektiven Versorgung der Patienten*innen. Darüber hinaus soll durch den Einsatz der APN die Pflege als Profession gestärkt werden und als wichtiger Bestandteil des interprofessionellen Teams gezählt werden. In Zukunft sind pflegewissenschaftliche Ausarbeitungen und empirische Studien geplant, insbesondere eine Wirksamkeitsstudie dieser Rolle vorgesehen.

Posterpräsentation

„Patientenbeteiligung mal anders“: Implementierung des Advanced Practice Nursing im Krankenhaussetting bei neu dialysepflichtigen Personen (321 KB PDF)

Die Jury-Begründung

Patient:innen mit einer chronischen Nierenerkrankung, die eine Dialyse zur Folge hat, sind mit ihrem (Krankheits-) Verlauf als hochkomplex einzuschätzen. Die Gesundheitskompetenz der Patienten stellt einen relevanten Faktor für die Bewältigung der Erkrankung dar. Das vorgestellte Advanced Practice Nursing (APN)-Rollenprofil setzt hier an und ist seit März 2023 erstmalig im Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld etabliert.

Frau Bartoldus und Frau Reihs beschreiben in ihrem Projekt die gelungene Implementierung einer APN-Rolle für neu dialysepflichtige Personen, die an einer chronischen Niereninsuffizienz erkrankt sind. Der Bedarf diese Personengruppe in den Fokus der Rollenentwicklung zu nehmen ist wissenschaftlich, wie auch anhand der Pflegephänomene begründet. Die in der Rollenkonzeption angedachten Tätigkeiten beinhaltet unter anderem die Durchführung von nephrologischen Pflegesprechstunden. Mit dieser wird für neu dialysepflichtige Patient:innen die Möglichkeit geschaffen, Fähigkeiten und Kompetenzen für den  Umgang mit der Erkrankung zu erlernen, die Gesundheitskompetenz und das Symptommanagement der Patient:innen zu fördern. Zudem werden sie von der APN in ihrem Krankheitsverlauf kontinuierlich begleitet. Die Einbindung von Mitarbeitenden, im Sinne von Erweiterung des Fachwissens, ist ebenfalls ein Bestandteil der Tätigkeit der APN. Ihre fachliche Expertise gibt die APN durch Kurz-Fortbildungen oder Pflegevisiten an ihre pflegerischen Kolleg:innen weiter. Nach zehn Monaten in der Implementierung werden die nephrologischen Pflegesprechstunden wöchentlich gut durch die Patient:innen angenommen. Die erhoben Outcomes weisen auf eine gesteigerte Aufmerksamkeit für chronisch nierenerkrankte Personen sowie eine erhöhte Fachkompetenz der Pflegefachpersonen in der Versorgung hin.

In dem Projekt wird fundiert beschrieben, wie die Rollenentwicklung zu einer APN im akutstationären Setting gelingen kann, dies ist als wichtiger Beitrag für die innovative Patientenversorgung zu werten. Damit ist das Projekt ein sehr gutes Beispiel einer gelungenen Pflegeexpertin APN - Rollenentwicklung und Implementierung in Deutschland.