Die Jury-Begründung
Der Einsatz von Assistenztechnologien im Alltag von Pflegebedürftigen und deren Angehörige ist eine zunehmend mitzudenkende (sektorenübergreifende) Versorgungsstruktur. Dafür ist der Fokus nicht nur auf potenzielle Nutzer:innen relevant, sondern auch auf Personen, die Nutzer:innen diesbezüglich beraten und befähigen. Hier setzt das innovative Projekt „Ausbildung von Multiplikator:innen für eine erfolgreiche Implementierung von technischen Assistenzlösungen“ an und hat zum Ziel, Studierende der Gesundheits- und Pflegewissenschaften an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim zu befähigen, potenzielle Nutzer:innen gezielt zu unterstützen. Der wachsende Markt an technischen Assistenztechnologien, schafft für Anwender:innen den Bedarf nach qualifizierter und unabhängiger Beratung. Das Bildungsprojekt befähigt Pflegefachpersonen den Einsatz im individuellen Haushalt kritisch zu überprüfen und ihre Expertise in Entwicklungsprozessen von AALs einzubringen.
Im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen in diesem Feld, wird diese Kompetenz in den nächsten Jahren weiter an Relevanz zunehmen. Damit bedient das Bildungsprojekt einen wichtigen Bedarf und begegnet diesem mit einem praxisnahen Lösungsvorschlag. Die Ausbildung bringt dabei Multiplikator:innen aus verschiedenen Settings zusammen und vermittelt für die Zielsetzung schlüssige Fach- und Methodenkompetenz. Die Schulung ist gut konzipiert und wurde durch Pilotierung und Evaluation der Inhalte und Methoden weiterentwickelt.
Ferner ist ein Programm für die digitale Kompetenzentwicklung für Pflegende geplant, welches landesweit in Baden-Württemberg ausgerollt werden soll. Der Ansatz die digitale Kompetenz für technische Assistenzlösungen im Curriculum für Pflegepersonen zu etablieren, ist nach Ansicht der Jury zukunftsweisend und innovativ.