„Die Geschichte wiederholt sich“ 4. Fachtagung Pflegegeschichte beleuchtet Pflegenotstand damals und heute
Dass Fachkräftemangel und Personalnot in der Pflege kein neues Phänomen sind, hat die 4. Pflegefachtagung Pflegegeschichte Ende Oktober in Kaiserswerth deutlich gemacht.
Bereits in den 1960er Jahren wurden von verschiedenen Pflege-Einrichtungen Fachkräfte aus Südkorea nach Deutschland geholt, um dem Pflegepersonalmangel abzuhelfen, ohne die bestehenden Strukturen zu verändern. „Dies führte für die Menschen und den Einrichtungen zu sprachlichen, kulturellen, arbeitstechnischen Problemen. Die Pflegenden aus Südkorea waren studierte Fachkräfte, die nun hierzulande in der Hierarchie ganz unten eingesetzt wurden“, berichtet Prof. Dr. Norbert Friedrich, Leiter der Fliedner Kulturstiftung, die die Tagung gemeinsam mit der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf ausgerichtet hat.
„Sehr viele der koreanischen Pflegekräfte sind in ihre Heimat zurückgekehrt. Nur wenige sind in Deutschland wirklich angekommen. Manche der koreanischen Krankenschwestern haben koreanische Bergleute geheiratet, die im Ruhrgebiet gearbeitet haben“, setzt Prof. Friedrich fort.
„Die Geschichte wiederholt sich“, so eine Teilnehmerin, die aktuell mit dem Auslands-Recruiting betraut ist. In weiteren Vorträgen wurden die Rahmenbedingungen damals wie heute beleuchtet sowie der Einsatz von Pflegekräften aus Osteuropa in der häuslichen Betreuung.
Zum Abschluss der Tagung ist die Theodor-Fliedner-Medaille für innovative Pflegepraxis verliehen worden. Den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis hat die Kaiserswerther Diakonie zum dritten Mal ausgeschrieben, um innovative Pflegeprojekte zu finden und zu fördern.
Die 5. Fachtagung Pflegegeschichte ist für den Spätsommer 2025 geplant.