Ministerin Paul im Austausch mit Studierenden der Fliedner Fachhochschule Potential des dualen Studiums in den Sozial- und Erziehungsberufen
Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, hat am Freitag die Fliedner Fachhochschule Düsseldorf besucht. Im Mittelpunkt des Austauschs zwischen der Ministerin und Studierenden sowie Professorinnen stand die Frage, wie die dualen Studiengänge der Sozialen Arbeit sowie der Kindheitspädagogik weiter entwickelt werden können und wie die Absolvent:innen mit ihren Fähigkeiten und Potentialen noch besser eingesetzt werden können, um dem Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe entgegen zu wirken.
Es wurde deutlich, dass das duale Studium sowohl Studierende als auch Hochschule vor größere Herausforderungen stellt, da Studium und Praxis parallel zu einer höheren Belastung für beide Seiten führen sowie ein deutlich höherer Koordinations- und Beratungsaufwand entsteht. Andererseits gewinnen die Studierenden Praxiserfahrungen durch die praktische Arbeit bei den Praxiskooperationspartnern wie Kindertageseinrichtungen, Familienzentren, Offenen Ganztagsschulen, im SOS-Kinderdorf oder in Familienbildungsstätten. Die enge Einbindung in die Praxis wurde bei den Diskutierenden als Grund dafür angesehen, dass die Abbrecherquote bei den dualen Studiengängen deutlich geringer ist als bei den Vollzeitstudiengängen.
Zudem werden die Forschung und Weiterentwicklung der Studiengänge und -inhalte durch die dualen Studiengänge bereichert. Der frühere Praxistransfer auf einer Einbahnstraße von der Hochschule in die Praxis hat sich zum Dialog mit den Praxiskooperationspartnern gewandelt, neue Forschungsfragen entstehen und wertvolle Anregungen gelangen in die Hochschule. „Das ist der vitale Kern des Programms“, so Prof. Dr. Dr. Ralf Evers, Rektor der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf.
Derzeit führt die Fliedner Fachhochschule Düsseldorf mit Praxispartnern gemeinsam ein Pilotprojekt durch, um Kindheitspädagog:innen in neuen Arbeitsfeldern zu stärken. Hierfür werden Dualstudierende in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe eingebunden. Praxispartner sind beteiligt, Funktionsstellen zu entwickeln und langfristig zu etablieren. Künftig könnten beispielsweise in den Frühen Hilfen und im Kinderschutz oder in der Frühförderung bei der Arbeit mit Kindern mit Behinderung multiprofessionelle Teams agieren, mit erweiterten Kompetenzen, breiteren Möglichkeiten und daraus resultierend einer besseren Qualität.