Schwestern im Gespräch

Internationales Netzwerk Unsere Schwesternschaft pflegt seit jeher viele weltweite Kontakte

Im persönlichen Einsatz und durch Spenden unterstützen wir vor Ort und bei unseren ökumenischen Geschwistern in Brasilien, Palästina, Indonesien, Tansania und Ägypten unterschiedliche soziale Projekte. Wir gehören dem Weltbund diakonischer Verbände und Gemeinschaften (DIAKONIA) an sowie der Kaiserswerther Generalkonferenz.

Unsere Partnerschaften

Partnerschaft Brasilien: Mutterhaus in São Leopoldo

Lange und intensive Kontakte bestehen zur Schwesternschaft in São Leopoldo. Nach einer längeren Vorgeschichte wurde dieses Mutterhaus 1939 gegründet und von Diakonissen aus Wittenberg geführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses Arbeitsfeld von der Kaiserswerther Diakonissenanstalt übernommen. Bis August 2016 lebte dort noch eine Kaiserswerther Schwester.

Die Diakonissen, die dort nach einem diakoniewissenschaftlichen Studium von der Kirche in den Diakonat als vollwertiges kirchliches Amt eingesegnet werden, sind überall im Land in der Gemeinde- und Sozialarbeit tätig. Die Schwesternschaft, die seit 1965 unabhängig vom Kaiserswerther Mutterhaus arbeitet, betreibt ein Gästehaus und ein eigenes Altenheim. In regelmäßigen Abständen finden gemeinsame Begegnungen und Workshops statt.

Partnerschaft Indonesien: Diakonissen in Balige

Die Verbindung zwischen der Kaiserswerther Schwesternschaft und der indonesischen Schwesternschaft IKADIWA reicht zurück bis in die Jahre 1952 bis 1957. 1952 kamen drei junge, indonesische Lehrerinnen im Auftrag ihrer Kirche, der Protestantischen Toba-Batak-Kirche HKBP, über die Vereinte Evangelische Mission (VEM) nach Deutschland, um sich zu Diakonissen ausbilden zu lassen. Sie besuchten die Bibelschule der VEM in Wuppertal, wurden in Kaiserswerth zu Krankenschwestern und in Tübingen zu Hebammen ausgebildet. Nach ihrer Einsegnung zur Diakonisse in Kaiserswerth, reisten sie zurück in ihre Heimat.

1961 gründeten sie in Balige, im Norden der Insel Sumatra, die indonesische Schwesternschaft IKADIWA HKBP (H KBP = Abkürzung der luth. Kirchen in Sumatra). Elf Jahre später kam es zur Gründung der eigenen Diakonissenschule, die bis heute vielen jungen Frauen eine qualifizierte Ausbildung ermöglicht.

Die Diakonissen arbeiten in unterschiedlichen sozialen Einrichtungen für Kinder-, Jugendlichen- und Frauenförderung, für Menschen mit Behinderungen, im Gesundheitswesen und in der Ausbildung. Darüber hinaus unterstützen sie in aktuellen Notsituationen, etwa bei Naturkatastrophen. Die Kaiserswerther Schwesternschaft, die IKADIWA-Schwesternschaft und die internationale Schwesterngemeinschaft in der VEM, bilden eine Dreieckspartnerschaft. Immer wieder finden gemeinsame Begegnungs-Workshops statt. Die Begegnungen haben zu neuen Kontakten und zu einem regelmäßigen Informationsaustausch zwischen den Gemeinschaften geführt. Sie bleiben miteinander verbunden in der Fürbitte und im Glauben an den einen Herrn Jesus Christus.

Partnerschaft Palästina: Schulzentrum Talitha Kumi

1851 reiste Theodor Fliedner mit vier Diakonissen nach Jerusalem und gründete ein Diakonissenhaus für verwaiste palästinensische Mädchen. Aus diesen Anfängen wuchs bald ein Verbund von pädagogischen Schulen (Internat, Haushalts- und Nähschule sowie Diakonissenschule). Die beiden Weltkriege warfen die Arbeit zurück, aber es gab immer wieder einen Neuanfang. Nach dem Zweiten Weltkrieg half der Jerusalemverein Kaiserswerth beim Wiederaufbau. Bis 1971 arbeiteten dort Kaiserswerther Diakonissen, denen auch die Leitung von Schulen, Kindergarten und Internat oblag. Mit der Neuordnung der Mittel-Ost-Arbeit in der evangelischen Kirche in der Bundesrepublik Deutschland übernahm 1975 das Berliner Missionswerk die Trägerschaft.

So entstand das Bildungszentrum Talitha Kumi (Talitha Kumi = „Mädchen steh auf“ = Arabisch ‏طاليتا قومي‎, DMG Ṭālīṯā Qūmī) in Beit Jala bei Bethlehem, zehn Kilometer südlich von Jerusalem. Zu den Einrichtungen gehören ein Kindergarten, eine Schule von der ersten Klasse bis zur Hochschulreife, eine Hotelfachschule, ein Mädcheninternat und ein großes Gästehaus. Pilger:innen, Jugendliche, Tourist:innen und Einzelreisende sind jederzeit willkommen. Nach wie vor liegt der Schwerpunkt aller Bemühungen auf der friedenspolitischen Bildungsarbeit.

Partnerschaft in Ägypten: Projekte der Daughters of St. Mary

Seeds of Hope, Hoffnungssamen, ist der Name einer Einrichtung für Kinder mit Behinderungen unterschiedlichster Art in Ezbeth El Nakhl, einem der sieben großen Müllgebiete der Stadt Kairo. Die Seeds of Hope wurden von Schwester Dr. Maria, der Priorin des Konvents in Ezbeth El Nakhl, gegründet, bei uns besser bekannt als die „Daughters of St.Mary“. Ein weiteres Projekt dieser koptischen Schwestern sind Armenspeisungen in den Müllgebieten.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Interesse über unsere Geschäftsstelle.

Unsere Mitgliedschaften

DIAKONIA – Weltbund diakonischer Verbände und Gemeinschaften

Die Kaiserswerther Schwesternschaft ist Mitglied im weltweiten Verbund diakonischer Gemeinschaften: DIAKONIA, einem ökumenischen Netzwerk von diakonischen Verbänden und Gemeinschaften. Diakonissen, Diakonische Schwestern- und Bruderschaften sowie Organisationen von Diakonischen Mitarbeiter:innen tauschen sich über die Dimensionen des diakonischen Dienstes aus. Im Namen des Diakonats erhebt der DIAKONIA Weltbund seine Stimme in den Kirchen und arbeitet mit ihnen zusammen in der Verkündigung und dem Dienst an der Welt.

Der DIAKONIA Weltbund gliedert sich in drei Regionen: DAP (Region Asien-Pazifik)DOTAC (Region Nord- und Südamerika, Karibik) und DRAE (Region Afrika-Europa). Auf der Weltversammlung werden alle vier Jahre die Präsidentin und die von den Mitgliedsverbänden nominierten Mitglieder des Vorstands gewählt. Das Informationsblatt DIAKONIA-Nachrichten informiert über Entwicklungen in den Mitgliedsverbänden und Regionen und über die Arbeit des Vorstandes. Diakonische Projekte seiner Mitglieder unterstützt der Weltbund durch den Hilfsfonds DIAKAID. Durch einen Notfallfonds reagiert der DIAKONIA Weltbund auf akute Notlagen seiner Mitglieder.

Die Kaiserswerther Schwesternschaft entsendet Schwestern zu den Welt- und Regionalversammlungen. Dort nehmen sie Impulse aus der weltweiten Ökumene für unsere Schwesternschaft auf. Die intensiven persönlichen und institutionellen Kontakte führen zu einer intensiven Vernetzung mit diakonisch arbeitenden Menschen auf der ganzen Welt.

Kaiserswerther Generalkonferenz

Mit der Gründung des ersten Diakonissenmutterhauses durch Theodor und Friederike Fliedner im Oktober 1836 begann eine Bewegung, die sich rasch ausbreitete, weit über Deutschland hinaus. Von Kaiserswerth aus kam es zu zahlreichen Tochtergründungen im In- und Ausland.

1861 schlossen sich 13 Mutterhäuser aus Europa mit insgesamt 700 Diakonissen zur Kaiserswerther Generalkonferenz zusammen. Heute gehören zur Kaiserswerther Generalkonferenz neben der Kaiserswerther Diakonie noch weitere Mutterhäuser und Diakoniewerke aus 16 Ländern der Welt sowie der 1916 gegründete Kaiserswerther Verband, einem Zusammenschluss deutscher Mutterhäuser.