Eine Mutter hält ihre kleine Tochter im Arm und lacht.

Unsere Angebote im Simonette-Fliedner-Haus Leistungen für Schwangere und Mütter in schwierigen Lebenssituationen

Unsere Mutter-Kind-Einrichtung ist ganz auf die Bedürfnisse von schwangeren Frauen und Müttern in schwierigen Lebenssituationen ausgerichtet. Unsere Angebote passen sich an die individuellen Erfordernisse an.

Durch engmaschige Anleitung im Rahmen unseres intensivpädagogischen Angebots erlernen Mütter die adäquate Versorgung ihres Kindes. Die Einhaltung einer festen Tagesstruktur wird gezielt trainiert, begleitet und kontrolliert. So wird die Grundversorgung des Kindes gesichert.

Wir unterstützen und begleiten die Frauen in unserer Mutter-Kind-Einrichtung

  • bei der Versorgung ihres Kindes,
  • bei der Einhaltung einer geregelten Tagesstruktur,
  • bei Erziehungsproblemen,
  • bei Behördengängen und 
  • bei Therapien und Therapieanbahnung.

Im Verselbstständigungshaus werden erlernte Verhaltensstrukturen und Kompetenzen weiter erprobt und gefestigt. Wir stehen den Frauen dabei beratend und unterstützend zur Seite. Ziel ist das selbstständige Leben mit Kind in einer eigenen Wohnung.

Ist ein Kind von den Behörden zeitweilig in Obhut genommen worden, kann unsere Einrichtung der Ort sein, an dem das Kind wieder der Mutter übergeben wird. Dieser Prozess wird im Vorfeld individuell geplant und vorbereitet. Die Rückführung des Kindes in die Verantwortung der Mutter erfolgt stets in enger Kooperation mit dem zuständigen Jugendamt und dem Pflegekinderdienst.

In Absprache mit den betroffenen Frauen und dem Jugendamt setzen wir als Teil unserer intensivpädagogischen Angebote die videounterstützte Entwicklungsberatung Marte Meo® ein. Marte Meo® unterstützt die Kommunikation und fördert die Entwicklung der Beziehung zwischen Mutter und Kind. Wir knüpfen damit an vorhandene Ressourcen an, machen sie durch Videoaufnahmen sichtbar und stärken sie dadurch. In unseren  Regelangeboten und Hilfen zur Verselbstständigung ist Marte Meo® eine Zusatzleistung.

Die Sicherung des Kindeswohls hat in unserer Einrichtung oberste Priorität. Deshalb arbeiten bei uns entsprechend geschulte Fachkräfte im Gruppendienst wie zum Beispiel Sozialpädagog:innen und Hebammen. Sofern es notwendig ist, ziehen wir zur Unterstützung eine insoweit erfahrene Fachkraft im Bereich des Kinderschutzes oder weitere externe medizinische oder therapeutische Fachkräfte hinzu.

Gemeinsam mit dem Jugendamt übernehmen wir die Verantwortung dafür, dass das Wohl des Kindes gewahrt wird. Gegebenenfalls schließen wir mit den Müttern Schutzvereinbarungen oder erarbeiten Schutzpläne, die wir kontinuierlich überprüfen.

In besonders belastenden Situationen, zum Beispiel in einer psychischen Krise der Mutter oder bei starken Auseinandersetzungen mit Dritten, können die Kinder zu ihrem eigenen Schutz kurzfristig durch unsere Mitarbeiterinnen  betreut werden. Ist die Mutter komplett verhindert, zum Beispiel durch Krankheit oder einen stationären Klinikaufenthalt, kann das Kind allein für einen Zeitraum von maximal einer Woche durch unsere Pädagoginnen betreut werden.

Die Angebote zur Kinderbetreuung im Simonette-Fliedner-Haus passen sich an das Alter der Kinder an. So können Mütter mit ihren Kindern an der Babymassage oder an einer Spielgruppe teilnehmen. Angeleitet werden sie jeweils durch eine unserer Mitarbeiterinnen.

Wir unterbreiten Förderangebote für die Kinder und bieten Anleitungen von Mutter und Kind zur Erziehung und Beschäftigung an. Mütter erhalten nach Absprache Termine zur Kinderbetreuung durch die Mitarbeiterinnen, damit sie für sich selbst gezielt Momente der Entlastung schaffen können. Muss die Mutter wichtige eigene Verpflichtungen wahrnehmen wie Therapiesitzungen oder Gerichtstermine, ist ebenfalls eine Betreuung der Kinder durch die Pädagoginnen möglich.

Die weitergehende Betreuung der Kinder in unserer Einrichtung erfolgt in Kindertagesstätten und durch Tagespflegepersonal. So wird ein möglichst normaler Tagesablauf gewährleistet.

Der Vater des Kindes, die eigenen Eltern oder der Partner oder die Partnerin können für die Frauen im Simonette-Fliedner-Haus wichtige Bezugspersonen sein. In vielen Dingen können sie die Mütter sozial und emotional unterstützen. Wir beziehen sie deshalb nach Möglichkeit in unsere Arbeit mit ein.

Die Kaiserswerther Diakonie ist eng mit Einrichtungen wie zum Beispiel dem Florence-Nightingale-Krankenhaus, dem Sozialpädiatrischen Zentrum und der Psychiatrischen Institutsambulanz vernetzt. Das nutzen wir auch für eine optimale Versorgung der Frauen im Simonette-Fliedner-Haus. Ihre Betreuung erfolgt „aus einer Hand“. Die beständige und vertrauensvolle Kooperation mit externen Fachkräften wie Kinderärzt:innen und Therapeut:innen oder der Kindertagespflege ist für uns ein wichtiger Teil unserer Arbeit.

Unsere Mitarbeiterinnen haben viel Erfahrung darin, mit herausfordernden Situationen im Betreuungsalltag von Müttern und Kindern umzugehen. Ein Notfallplan gibt die Arbeitsweisen und die nächsten Schritte in Krisensituationen vor. Deeskalation, Stabilisierung der Situation und Sicherung des Kindeswohls sind dabei die obersten Ziele.

Bei Problemen – egal welcher Art –  können die Teamleitung, die Fachbereichsleitung und/oder der pädagogisch-therapeutische Beratungsdienst unterstützend einbezogen werden. Um ein eventuelles Risiko abzuschätzen, kann bei Bedarf eine insoweit erfahrene Fachkraft im Bereich des Kinderschutzes hinzugezogen werden.

Durch unsere Leitungsrufbereitschaft der Jugendhilfe stellen wir sicher, dass die Fachbereichsleitung oder der pädagogisch-therapeutische Beratungsdienst rund um die Uhr erreichbar sind und mit uns gemeinsam in Krisensituationen stabilisierende Maßnahmen veranlassen können – bei Bedarf auch vor Ort in der Einrichtung.