Das Liddy-Dörr-Haus ist erste Anlaufstelle für männliche unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Alter von 14 bis 18 Jahren.
In der Regel bleiben die Jugendlichen nach ihrer Ankunft in Deutschland drei Monate in unserer Clearingeinrichtung. Während des Clearingverfahrens wird die ausländerrechtliche und die psychische Situation der Jugendlichen durch das Clearingteam festgestellt.
In der Betreuung durch das interdisziplinäre Team werden die Unbegleiteten Minderjährigen Flüchtlinge zu den notwendigen Terminen beim Einwohnermeldeamt, bei der Ausländerbehörde und beim Schulamt begleitet. Sollte eine sofortige Einschulung nicht gegeben sein, dann nimmt der Jugendliche an unserem täglich stattfindenden hausinternen Deutschunterricht teil.
Unsere Unterstützungsleistungen im Überblick
- Unterbringung der Jugendlichen in einem geschützten Rahmen
- Begleitung bei Behördengängen (z. B. Einwohnermeldeamt, Ausländerbehörde)
- Clearing der ausländerrechtlichen Situation
- Kooperation mit Jugendämtern, Schulen und Facheinrichtungen für Flüchtlinge
- Ermittlung des notwendigen Jugendhilfebedarfs
- Psychische Stabilisierung und Krisenintervention
- 24-Stunden-Betreuung und Bezugsbetreuersystem
- Unterstützung bei der Familienzusammenführung
Das Liddy-Dörr-Haus arbeitet in enger Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Düsseldorf und hat in der Belegung der zwölf Plätze Vorrang, sollten sich jedoch freie Platzkontingente ergeben, nehmen wir gerne auch Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge aus anderen Städten in unserer Einrichtung auf.
Handlungsleitend für unsere Arbeit sind die Grundsätze interkultureller Pädagogik
Wir akzeptieren die uns anvertrauten Jugendlichen in ihrer Unterschiedlichkeit und orientieren uns an ihren persönlichen Fähigkeiten.
Im Liddy-Dörr-Haus bieten wir ihnen ein erstes Zuhause in der für sie fremden Umgebung, stärken sie in ihrer Selbstverantwortung und suchen gemeinsam mit ihnen nach Zukunftsperspektiven. Die Zusammenarbeit von erfahrenen Sprach- und Kulturmittlern mit unserem interdisziplinären Team ermöglicht es, auf die individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen und dem Auftrag der Clearingstelle gerecht zu werden.
Wir unterstützen die Jugendlichen in der Bewahrung und Fortführung ihrer kulturellen und religiösen Praktiken und begleiten sie in der Verarbeitung ihrer Fluchterlebnisse. Ebenso unterstützen wir die Jugendlichen bei der Suche nach ihren Familien und organisieren falls möglich die Familienzusammenführung.
Unsere Einrichtung wurde nach Liddy Dörr benannt. Als Missionsschwester der Kaiserswerther Diakonissen wirkte sie fast 30 Jahre in Ostafrika, am Fuße des Kilimandscharo.